Die Macht der Sprache - Teil 1

Der Begriff "sexueller Missbrauch" sagt etwas aus. Und zwar zum einen, dass es um etwas Sexuelles geht und zum anderen, dass es sich um einen falschen Gebrauch handelt.

 

Sex(ualität)

Bleiben wir mal beim sexuellen Anteil. Ein körperlicher Übergriff, der ohne Konsens, also ohne Einwilligung (ob nun verbal oder nonverbal) stattfindet, hat nichts mit Sex zu tun, sondern mit Gewalt. Sex geschieht immer entweder alleine ODER im Zusammenhang mit Konsens.

Gerade der Begriff "Sexueller Missbrauch" wird meistens im Zusammenhang mit Kindern genannt. Es kann rein juristisch keinen Sex mit Kindern geben. Dabei handelt es sich immer um einen gewaltvollen, unfreiwilligen, sexualisierten Übergriff.

 

Missbrauch/Gebrauch

Kommen wir nun zum Teil des Missbrauchs. Der Begriff "sexueller Missbrauch" impliziert, es gäbe auch einen richtigen, sexuellen Gebrauch bei Kindern. Dass es den nicht geben kann, haben wir bereits geklärt. Davon abgesehen sind Kinder und Menschen im allgemeinen keine Gegenstände, die man richtig und falsch gebrauchen kann. 

Aus diesem Grund benenne ich zukünftig "sexuellen Missbrauch" immer nur noch als sexualisierte Gewalt (an Kindern).

 

Weitere Teile zum Thema "die Macht der Sprache" folgen, denn besonders im Zusammenhang mit den Themen, mit denen ich arbeite, gibt es eine Fülle an unbewusst genutzten Worten. 

Nun mein Appell an Dich...lerne, Worte bewusst zu nutzen. Sei Dir klar, dass Du Worten eine Bedeutung gibst und stell in Frage, welche Bedeutung das ist. Hinterfrage und lerne zu verstehen, was ein Wort/ein Begriff impliziert. 


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